Ziemlich genau 86 Minuten sah alles danach aus, als wenn die Zweite Mannschaft von Viktoria Rietberg den Aufstieg in die Kreisliga A im Heimspiel gegen den SC Grün-Weiß Varensell perfekt machen könnte. Doch der eingewechselte Ilyas Keles durchkreuzte die Feierlichkeiten an der Berglage. Denn sein Treffer zum 2:2-Endstand reichte der Zweiten Garde nicht zum perfekten Aufstieg.
„Eigentlich kann uns nichts mehr passieren – aber wir können hier nicht feiern, wenn theoretisch noch alles möglich ist“, brachte Trainer Winnie Paehler die Zahlen auf den Tisch. Durch den Sieg von Verfolger VFL Rheda beträgt der Vorsprung drei Spieltage vor dem Ende 9 Punkte und 26 Tore. Theoretisch kann der VFL die Viktoria noch einholen, doch in den letzten drei Spielen reicht der Berglage-Elf ein einziger Punkt.
Doch liebend gerne hätte man den Aufstieg bereits am Sonntag klar gemacht. Freunde, Familien, Viktoria-Mitglieder und Gönner sorgten an der Berglage für eine tolle und große Kulisse. Und die Mannschaft wollte ihren Teil dazu beitragen, diese Atmosphäre zu vergolden. Nach gut 10-minütiger Abtastphase übernahm die Paehler/Rump-Elf das Kommando, ohne aber zwingend zu werden. Zwei Fernschüsse von Jannik Vredenburg (13.) und Daniel Akmann (23.) gingen knapp drüber.
Nach einer halben Stunde kombinierte sich die Mannschaft aber toll durch das Mittelfeld, ehe Andre Biermann trocken aus sieben Meter zur viel umjubelten Führung einschob. Die Gäste gingen trotz der blau-weißen Überlegenheit aggressiv und mutig zu Werke, hatten aber eigentlich keine klare Torchance. Keeper Marius Hesse musste nur einmal vor dem einschussbereiten Robin Siepert klären (38.).
Kurz nach der Halbzeit dann aber der Schock, als Matthias Tönsmeyer per Strafstoß zum Ausgleich traf. Die Viktoria war nun leicht geschockt und ließ die Gäste in die Partie kommen. Mitten in der Drangphase vergab Leon Pollmeier erst per Strafstoß (55.) und dann freistehend im Strafraum (63.). Doch kurz darauf traf Johann Wolf zum 2:1 und sorgte somit für erste Aufstiegsgefühle an der Berglage.
Man drängte die Gäste nun in die eigene Hälfte aber verpasste es, den dritten Treffer nachzulegen. Und so sorgte Keles vier Minuten vor dem Ende für den großen Schock, der die Euphorie abrupt verstummen ließ. In der fünften Minute der Nachspielzeit hatte Patrick Schlüter den Aufstiegs-Treffer auf dem Kopf, kam aber wenige Zentimeter zu spät. So mussten die Feierlichkeiten vertagt werden. Schon am Donnerstag Abend kann die Elf beim SC Wiedenbrück 2000 III. mit einem Zähler den verdienten Aufstieg perfekt machen.