Hätte jemand vor der Saison auch nur einen Euro darauf gesetzt, dass die Partie des achten Spieltags zwischen dem TuS Friedrichsdorf und Viktoria Rietberg ein Spitzenspiel ist, den hätte man wohl für verrückt erklärt. Doch es ist Realität. Die Begegnung in Tippe am Sonntag ist schließlich das Duell zwischen dem Zweiten und dem Ersten der Bezirksliga, Staffel 2.
Bei einem sind sich beide Vereine einig: Dass zwei Vereine aus dem Kreis Gütersloh momentan die Spitzenpositionen der Liga einnehmen, ist eine tolle Entwicklung. „Es ist schön zu sehen, dass zwei Gütersloher Vereine das Spitzenspiel austragen“, sagt beispielsweise Evran Cinar, Co-Trainer des TuS Friedrichsdorf. Er hofft auf ein spannendes und faires Spiel. „Wobei ich mir bei der Fairness keine sorgen mschen“, sagt er vor der Partie. Viktoria-Sportchef Wolla Grübel sieht das ähnlich: „Es wird Zeit, dass wir den Bielefelder Vereinen der Liga Paroli bieten.“
Beide Seiten zeigen vor dem Spiel Respekt voreinander. Während Tippe vor allem die beiden Rietberger Stürmer Wadim Reger (acht Tore) und Marc Birkenhake (elf Treffer) fürchtet, zeigt sich Wolla Grübel von der Heimstärke der Gastgeber beeindruckt: „Hut ab vor Tippe. Gerade zu Hause sind sie bärenstark“, lobt er die Leistungen der jungen, hungrigen Mannschaft des TuS Friedrichsdorf. Sowohl er als auch Tippe-Trainer erwarten ein Spiel auf Augenhöhe.
Wieder mitwirken kann auf Rietberger Seite Julian Strathoff, der beim 5:1-Erfolg über Hicret Bielefeld eine Gelb-Rot-Sperre aus dem Pokal absitzen musste. Auch die Rückkehr von Verteidiger Tim Gebranzig ist nicht unwahrscheinlich – sein Einsatz entscheidet sich allerdings erst kurz vor dem Spiel. In jedem Fall dabei sind auf grün-weißer Seite zwei Altbekannte: Mit Selcuk Sama und Marcel Beckmann spielen zwei Ex-Viktorianer in Friedrichsdorf.
Nicht nur deshalb freut sich Wolla Grübel auf das Spitzenspiel am Sonntag: „Das sind doch die Spiele, für die wir alle mal angefangen haben, Fußball zu spielen“, schwärmt er vor dem Duell beim Liga-Zweiten. Unseren Viktorianern sollte der „Platz in einem sicherlich wieder Top-Zustand“ (Grübel) entgegenkommen. Zwar falle am Sonntag garantiert keine Vorentscheidung in der Liga, da die Saison noch lang sei, sagt Grübel. „Aber die Liga ist eng. Mit einem Fehltritt kann man schnell auf Rang fünf abrutschen“, warnt er. Er fordert volle Konzentration, wenn die Mannen von Trainer Tim Brinkmann am Sonntag ab 15 Uhr auf dem Platz stehen. Bestenfalls vor einer ordentlichen Kulisse mit zahlreichen Rietberger Zuschauern am Spielfeldrand.
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