Unterschiedlicher können die Gemütslagen nach so einem Spieltag wohl kaum sein. Während die Erste nach dem hart umkämpften 2:1 (0:1)-Heimerfolg über die wiedererstarkten Aramäer Wiedenbrück weiter das beste Rückrundenteam der Kreisliga A bleibt, musste sich die Zweite auswärts vor allem in der Höhe unverdient mit 4:8 (1:3) beim Spitzenteam RW Mastholte II. geschlagen geben
Halbzeit eins auf der Berglage ist schnell erzählt: Die Viktoria fand erstmal überhaupt nicht ins Spiel und wurde von der offensiven Ausrichtung der Gäste, die zuletzt unter anderem den SV Herzebrock deutlich vom Platz fegen konnten, die auch nicht mal mehr unverdient nach 17 Minuten in Führung. Auch, weil die auf zwei Positionen umgebaute Abwehr sich noch nicht gefunden hatte.
Nach der Pause drehte sich aber das Blatt und Rietberg war deutlich überlegen. Alleine Selcuk Sama traf zwei mal Latte und Pfosten. Es bedurfte aber einer Bogenlampe von Mike Dry (immerhin vorher schon 90 Minuten bei der Zweiten auf dem Platz), der den Ball auch mit Hilfe des Windes aus gut 30 Metern im langen Eck unterbringen konnte (64.). Bis dato hätte man aber eigentlich schon mindesten drei Tore erzielen müssen. Bei den Gästen ließ nach und nach die Kraft und der Mut nach, Rietberg stürmte dagegen mit Mann und Maus in Richtung Führungstreffer. Dieser fiel aber erst acht Minuten vor dem Ende, als Serkan Demir einen abgewehrten Fialho-Schuss über die Linie drücken konnte. Kurz vor Ende sah der aktivste Wiedenbrücker – zumindest auf verbaler Ebene – Josef Khoury auch noch die Ampelkarte. Die Erste bleibt damit weiterhin auf Rang drei, weit entfernt von Spitzenreiter TSG Harsewinkel.
Viel ärgerlicher als die Niederlage der Zweiten in Mastholte hätte es kaum kommen können. Mit den beiden A-Jugendlichen Marius Westhaus und Marius Oesterschlink, sowie den Kreisliga A Leihgaben Leon Pollmeier und Florian Glaszis übernahm die Reserve von Beginn an die Initiative und erarbeitete sich einige gute Gelegenheiten. Wie aus dem Nichts fiel dann aber per Eigentor nach 17 Minuten die Führung der Gastgeber, die nach gut einer halben Stunde mit einem Doppelschlag den Spielverlauf schon deutlich auf den Kopf stellten. Mike Dry verkürzte verdientermaßen noch vor der Pause auf 1:3.
Wild entschlossen rannten die Mannen in Blau-Schwarz nach dem Seitenwechsel auf den Kasten der Mastholter zu, doch der Ball wollte nicht ins Tor. So boten sich den Mastholtern aber auch einige riesen Lücken, die urplötzlich mit 5:1 (63. & 76.) davon zogen. Leon Pollmeier verkürzte nur zwei Minuten später auf 2:5 und sorgte zumindest für etwas Ergebniskosmetik. Beide Seiten durften dann noch ihre Offensivakzente setzen und schraubten das Ergebnis auf 8:4 hoch. Mit etwas mehr Zielwasser wäre am Ostermontag aber vielleicht sogar ein Sieg möglich gewesen.