Ein bisschen kurios ist das schon: Noch vor genau einer Woche schwitzten die Spieler bei knapp 40°C auf den Fußballplätzen im Kreis was das Zeug hielt – am Viktoria-Tag am Sonntag waren die Spieler zwar auch klitschnass, aber das lag mehr am Dauerregen, der am gesamten Tag nur wenige Sonnenstunden hervorbringen ließ. Insgesamt – auch ergebnistechnisch – war der Tag aber ein voller Erfolg.
Doch Schritt für Schritt: Obwohl der Himmel gegen 08.30 Uhr das erste Mal die Schleusen öffnete, war die Berglage deutlich eher mit Spielerinnen und Spieler, Trainer und Eltern überseht, als gedacht. Ein Bild, das letztlich auch das großen Viktoria-Fußball-Abteilungs-Foto zu bieten hatte, das aus der Drehleiter der Feuerwehr Rietberg geschossen wurde. Auch die Mannschaftsfoto der einzelnen Mannschaften konnte so gerade noch vor dem nächsten großen Schauer über die Bühne gebracht werden.
Nachdem die Spieler der Ersten Mannschaft als Paten den Jugendmannschaften zugeteilt wurden und deshalb in den kommenden Wochen die ein oder andere Trainingseinheit begleiten und übernehmen, sowie die Spiele der Mannschaften besuchen werden, durften sie gleich in ihre neue Rolle schlüpfen und begleiteten die Nachwuchs-Viktorianer/innen auf die Kursstrecke des DFB- bzw. Schnupperabzeichens und kamen so das erste Mal mit den Junioren in Berührung. Ein wichtiger Punkt auf dem Weg in Richtung großes „Wir-Gefühl“.
Auch beim Torwandschießen der Alt-Herren, Alt-Viktorianer und der Rietberger Vereine war die Stimmung ausgelassen und freudig. Während Andreas Annegarn bei den Alt-Herren bei „Dreimal-unten-dreimal-oben“ gewinnen konnte, setzte sich Udo Wiedemann bei den Alt-Viktorianern durch. Die Gruppe „Dick-Dünne-Mittel“ konnte sich vor den Alt-Herren und den Jungschützen Rietberg beim Vereineschießen triumphieren. Vor allem die Beteiligung hier war bei allen Wettbewerben großartig.
Nun aber zum sportlichen Teil: Beim Spiel der Ersten Mannschaft gegen die Zweite Mannschaft der TSG Harsewinkel verfolgten gut 250 Zuschauer das Geschehen auf dem Platz. Die Zuschauer mussten allerdings mit ansehen, dass sich die Viktoria gegen die Gäste deutlich schwerer tat, als man zunächst geglaubt hatte. Und das, obwohl Wadim Reger und Anthony Eviparker bereits nach drei Minuten mit einer Doppelchance die Führung auf dem Fuß hatten. Rietberg war leicht feldüberlegen, doch die TSG agierte mit schnellen Kontern immer wieder brandgefährlich. Dennoch war es die Viktoria, die Mitte der ersten Hälfte durch Alexander Schiller in Führung gingen. Doch ein Sonntagsschuss der Gäste bedeutete schnell den Ausgleich. Obwohl Serkan Demir noch vor der Pause einen Querpass von Eviparker über die Linie drücken konnte, ging es nach dem zweiten TSG-Treffer doch mit einem Unentschieden in die Pause.
Nach dem Seitenwechsel ein zerfahrenes Spiel ohne viel Klasse, dafür mit viel Kampf und Krampf. Und so hatte man irgendwie immer das Gefühl, dass die Harsewinkeler, die eigentlich garnichts mehr in die Offensive investierten, mit einem glücklichen Angriff die Führung erzielen könnten. Umso wichtiger war es, dass Alexander Schiller nach 67 Minuten seinen Treffer markieren konnte, ehe Lukas Suchy nur zwei Minuten später mit einem Traumtor aus knapp 25 Metern den Doppelschlag perfekt machen konnten. Die Viktoria hatte trotzdem weiterhin die spielerische Klasse vermissen lassen, auch wenn Selcuk Sama nach 82 Minuten den fünften Treffer erzielen konnte. Kurz vor dem Ende musste man sogar noch den dritten Treffer entgegen nehmen. Dennoch ein optimaler Saisonstart, der schon jetzt die Tabellenführung bedeutet. Doch in der kommenden Woche kommt es zum ersten Härtetest, wenn es zum TuS Friedrichsdorf geht.
Für die Zweite gab es nach dem Auftakterfolg gegen TuR Abdin Gütersloh II. ein 1:1-Unentschieden beim favorisierten Ortsnachbarn Westfalia Neuenkirchen. Auch wenn der Punkt nicht unbedingt zu erwarten war, fiel es den Trainern Winni Paehler und Mehmet Akbas schwer, sich darüber zu freuen. Denn nach dem 0:1-Pausenrückstand erzielte erst Sergej Wernergold den Ausgleich, ehe sich die Gäste doppelt dezimierten. Doch wie schon in der Vorwoche, verschoss man auch dieses Mal einen Strafstoß in Person von Michael Prante. In der Schlussphase musste man sich aber bei Keeper Kevin Regenberg bedanken, dass man den Punkt mit nach Rietberg nehmen konnte.
Ebenso überraschend war der Punkt-Gewinn der Dritten Mannschaft, die sich um 11 Uhr bereits gegen SW Sende III. ein 3:3-Unentschieden erkämpfen konnte. Nach schwachem Start in das Spiel, fing sich die Truppe und spielte phasenweise richtig starken Fußball. Da man ab der Halbzeitpause eigentlich das Spiel dominierte, wäre sogar ein Sieg nicht unverdient gewesen.