Da hätte wahrscheinlich niemand unbedingt mit gerechnet! Die Alten Herren haben am Mittwoch Abend für eine kleine Überraschung gesorgt und haben in ihrem zweiten Stadtliga-Spiel des Jahres dem Favoriten Germania Westerwiehe ein glückliches aber nicht unverdientes 1:1-Unentschieden abgetrotzt. Nach dem Rückstand konnte Maik Brockschnieder mit einem Traumtor aus 25 Metern den Ausgleich erzielen.
Da die Westerwieher zur Zeit voll im Saft stehen und gute Chancen haben, im Landratscup 2012 ein Wörtchen mitzureden, wenn es um den Titel geht, war die Favoritenrolle schon vor dem Spiel klar. Doch die Rietberger waren ganz sicher nicht zur Berkenheide gekommen, um sich ohne Gegenwehr abschlachten zu lassen. Dementsprechend motiviert und diszipliniert ging man in die Begegnung und stand defensiv sehr gut. Dennoch kamen die Westerwieher immer wieder gefährlich vor das von Dietmar Kaniß bestens gehütete Tor. Vor allem auch, weil die Gastgeber klar dominierten und den Ball sehr gut laufen ließen.
So fiel das 1:0 nach einem schnellen Anspiel in die Spitze nach 22 Minuten nicht ganz unverdient. Bis dahin hatten die Viktorianer nur einmal durch Carsten Timm auf das Tor des Gegner geschossen. Rietberg steckte aber nicht auf und kam über den Kampf zurück ins Spiel. Dennoch fiel der sehenswerte Treffer von Maik Broschnieder nach etwas mehr als 40 Minuten wie aus dem Nichts.
Nach dem Seitenwechsel plötzlich ein ganz anderes Bild: Westerwiehe mit zahlreichen Abspielfehlern und Rietberg mit drei, vier guten Gelegenheiten. Erst nach knapp einer Stunde nahm der Favorit das Heft wieder in die Hand und rannte ohne Durchschlagskraft auf das Rietberger Gehäuse. Die Viktoria beließ es in dieser Phase bei schnellen Kontern und hätte durchaus mit etwas mehr Konzentration auch den zweiten Treffer setzen können.
In der Schlussphase wurde es nochmal so richtig hektisch: Beide Teams steckten bei den Zweikämpfen nicht zurück, Nickligkeiten häuften sich und der Spielfluss blieb aus. Glück hatte Rietberg, dass zwei Mal das Aluminium half, sonst hätte man die Partie noch verloren. Unschön allerdings das Ende, in dem erst Ralf Wilhelmstroop ungestüm im Mittelkreis zu Werke ging, in der darauf folgenden Szene aber mit einem Ellenbogenschlag in die Magengrube niedergestreckt wurde. Der Schiedsrichter pfiff aber clevererweise ab und besiegelte damit das nicht unverdiente Unentschieden, dass für die Rietberger schon fast als Sieg zu verbuchen ist.