Jedes Jahr aufs Neue gibt es es wieder Regeln, die für die kommende Spielzeit von Bedeutung sind. Vielmehr sind es aber Auslegungen von bereits vorhandenen Regeln, die neu interpretiert werden. So unter anderem auch in den Kreisligen (die A-Liga ausgeschlossen) und der Bezirksliga. Also Regeln, die auch unsere drei Seniorenmannschaften in der Kreisliga C, B & Bezirksliga betreffen – teils mit Kopfschüttel-Charakter.
Spieler Wechseldich
Die wohl gravierendste Änderung wird es im Unterhaus geben. In der C- und in der B-Liga ist es nämlich ab dieser Spielzeit 2013/2014 erlaubt, die drei nominell ausgewechselten Spieler beliebig oft wieder einzuwechseln. Heißt im Klartext: Am Ende kann man so oft wechseln, wie man will. Damit reagiert der Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) anscheinend auf die immer kleiner werdenden Kader der Mannschaften in den unteren Ligen, die teilweise nur mit einem Ersatzspieler anreisen. Dass damit aber das ganze Spiel auf den Kopf gestellt wird, darüber hat man sich anscheinend keine Gedanken gemacht.
Im Interview mit der regionalen Lokalzeitung „Die Glocke“ hat sich auch der Trainer von Ortsnachbar GW Varensell zu Wort gemeldet. Walter Pepping sprach sogar von einem „1. April-Scherz“, als er von der neuen Regelauslegung erfuhr. Und wenn man ehrlich ist, so kann man diesem Gedanken auch nur zustimmen – clevere Trainer werden mit dem neuen Auswechsel-Prozedere nun die entscheidenden Spiele ihrer Mannschaft gewinnen, in dem sie in der Schlussphase jede Unterbrechnung zum Wechsel nutzen und damit die Uhr Minute für Minute runterlaufen lassen. Da Auswechslungen laut Regelwerk zum Spiel dazu gehören, dürfen diese eigentlich nicht nachgespielt werden.
Der FLVW plädiert aber genau in diese Richtung an die Schiedsrichter: Der 23. Mann solle dies clever beobachten und ggf. nachspielen lassen – damit würde er aber eigentlich die gegebenen Regeln brechen. Sicherlich sind Wechsel im Minutentakt sofort als Zeitspiel zu identifizieren – aber sind späte Wechsel im vorherigen 3-Wechsel-Prinzip nicht auch zu 95 Prozent nur Zeitschinderei gewesen? Naja, Jammern nutzt nichts, die Regel wird in jedem Fall eingeführt. Sollte sich die Wechsel-Regel übrigens als erfolgreich herausstellen, wird diese auch auf die Kreisliga A im Jahr darauf angewandt.
Eines muss man den Gedankengängen im FLVW aber zugute halten: Mit dieser Regel spielen bereits die unteren Juniorenklassen. Und dass mit bislang keinen großen Vorkomnissen und Beschwerden. Allerdings ist es eine sehr wage These, dass sich dies auch bei den Senioren bewahrheiten wird, denn die Trainer – gerade in der Kreisliga C & B – sind voll auf Sieg aus und würden diese Chancen ganz sicher nutzen, um im entscheidenden Moment den Spielfluss mit einem Wechsel zu unterbinden. Bleibt also abzuwarten, ob sich der FLVW damit einen Gefallen getan hat.
Vier Absteiger aus der Bezirksliga – Gelb/Rot bedeutet Sperre
Auf dem Staffeltag der Bezirksliga, Staffel 2, auf dem auch unser Fußball-Obmann Ralf Peterhanwahr zugegen war, hat der langjährige Staffelleiter Norbert Flaßkamp die Regeln für die bevorstehende Bezirksliga-Saison 2013/2014 vorgestellt. Dabei verdeutlichte er, dass vor allem im Bereich der Auf- und Abstiegsregelung keine Änderungen geben wird: So steigt auch in diesem Jahr lediglich der Meister in die Landesliga auf, dafür aber gleich vier Mannschaften – wie im Vorjahr auch – den Gang in die Kreisliga A antreten müssen.
Reagiert hat aber vor allem auf die hohe Anzahl an Ampelkarten: Gleich 75 Mal zückten die Unparteiischen in der abgelaufenen Spielzeit die Gelb/Rote Karte – zu viel, wie man empfand. Und so wird es ab der in zwei Wochen startenden Spielzeit auch eine Sperre von einem Spiel bzw. für eine Woche für den Sünder geben, sollte er mit Gelb/Rot frühzeitig vom Platz gestellt werden. Mit dieser Maßnahme erhofft man sich, dass die Zahl der späten Ampelkarten zurück geht. Schließlich sei man bislang nicht wirklich für eine Gelb/Rote Karte bestraft worden, sodass sich Spieler in den Schlussminuten schnell zu Unsportlichkeiten oder taktischen Fouls verleiten ließen – schließlich durfte man in der Woche drauf ja wieder auflaufen.
Zugestimmt haben übrigens alle anwesenden 15 Vereine, dem Vorschlag bzw. der Empfehlung, einen einheitlichen Eintrittspreis von drei Euro pro Person bei den Spielen zu erheben. Frauen und Kinder bleiben natürlich weiterhin kostenlose Zuschauer auf dem Sportplatz.