Wie unterschiedlich Ergebnisse doch interpretiert werden können: Während Spieler, Trainerteam und Verantwortliche am Sonntag noch bestürzt auf die 0:6-Klatsche in der Liga gegen Steinhagen blickten, zeigten sich alle Beteiligten am Dienstagabend trotz des gleichen Ergebnisses zufrieden. Diesmal hieß der Gegner aber ja auch DSC Arminia Bielefeld.
Wie große wäre die Freude nach dem Spiel wohl gewesen, hätten Fitim Syla (54.), Mike Dry (71./78.) oder Marc Birkenhake (66.) ihre Chancen zum Ehrentreffer genutzt? Aber auch so zeigte sich Trainer Tim Brinkmann nach der Partie gegen die Zweitliga-Profis der Arminia zufrieden. „Das war unser bester Auftritt der vergangenen Wochen“, lobte er die Einstellung und den Kampfgeist der seinen.
Tatsächlich ergaben sich die Viktorianer dem schier übermächtig wirkenden Gegner nicht schon von Beginn an, sondern kämpften bis zum Umfallen. Mit einer enorm hohen Laufbereitschaft, ständigem auf den Füßen stehen und gutem Stellungsspiel gingen die Gastgeber der Arminia gehörig auf die Nerven. Klare Torchancen des DSC waren zunächst Mangelware – auch, weil die Verteidiger immer wieder einen Fuß in die Schussbahn stellen konnten.
Beinschuss von Alex Sandjohann löst frenetischen Jubel aus
Mit fortlaufender Spielzeit trauten sich die Viktorianer sogar selbst mal in die Offensive. Auch wenn sich noch keine klare Einschussmöglichkeit ergab, wurde jeder gewonnen Zweikampf und vor allem auch der freche Beinschuss von Alex Sandjohann Mitte der ersten Hälfe frenetisch von einem Großteil der insgesamt 541 Zuschauer bejubelt. Noch vor der Pause erzielte Christopher Nöthe dann aber doch die Führung der Gäste (34.).
Kurz nach der Pause hatte Fitim Syla dann gar den Ausgleich auf dem Fuß, schoss nach Vorarbeit von Alex Sandjohann aber knapp rechts oben am Winkel vorbei. Je länger das Spiel dauerte, desto mehr schwanden die Kräfte der Viktoria. Die hatte zwar durchaus noch einige richtig gute Konterchancen – allen voran die 1000-prozentige von Mike Dry (78.) – musste aber vor allem auch dem Tempo der ersten Hälfte Tribut zollen.
Jeder Euro zählt bei der Finanzierung der Flutlichtanlage
So schraubten erneut Nöthe (59./67.), Keanu Staude (72.) und Sören Brandy mit einem Doppelpack (82./87.) das Ergebnis auf 6:0 in die Höhe. Dennoch waren alle Viktorianer mit dem Tag zufrieden. Auch, weil sich die Arminen als angenehmer Gast präsentierte. Geduldig schrieben sogar die nicht zum Einsatz gekommenen Fabian Klos oder Stefan Ortega fleißig Autogramme.
Für die Viktoria war das Spiel in vielerlei Hinsicht ein Erfolg: Zum einen präsentierte sich die Mannschaft nach zuletzt zwei ganz schwachen Auftritten wieder erstarkt. Darüber hinaus dürfte auch der ein oder andere Euro für die neue Flutlichtanlage zusammengekommen sein. Das neue Licht am Hauptplatz soll im Sommer errichtet werden.