Hybrid- statt Kunstrasen – Viktoria legt Pläne vor

18. Mai 2015

Die Fußball-Abteilung des TuS Viktoria Rietberg will den nächsten wichtigen Schritt auf ihrem vor einigen Jahren eingeschlagenen, erfolgreichen Weg gehen: Auf ihrer Abteilungsversammlung hat die Abteilung bekannt gegeben, dass man gemeinsam mit dem Hauptverein einen Antrag auf Zuschüsse bei der Stadt gestellt hat, um einen Hybridrasenplatz in Eigenregie errichten zu können. 290.000 Euro soll er kosten, der neue Platz am Sportplatz Berglage. Und damit wäre das Bauvorhaben um rund 600.000 Euro günstiger, als bei den Planungen der Stadt selbst.

Allerdings verzichtet die Viktoria auch auf einen kompletten Kunstrasenplatz, sondern möchte viel lieber einen Hybridrasenplatz errichten. „Das Thema Kunstrasen an der Berglage ist durch. Punkt“, unterstrich Fußball-Obmann Ralf Peterhanwahr auf der Versammlung. Allerdings sei die Lösung mit dem Hybridrasen ebenfalls sehr effektiv. Statt 600 Stunden bei einem Naturrasen, könne ein Hybridrasen über 1000 Spielstunden im Jahr schadlos aushalten. Der Trick beim Hybridrasen: Unter den Naturrasen wird eine Matte mit Kunstfasern verlegt. Der Rasen verwächst dann mit den Matten und sorgt somit nicht nur für eine gerade Oberfläche, sondern auch für eine große Stabilität.

Hybrid- statt Naturrasen: Ralf Peterhanwahr zeigt die Hybridmatte, die dem Rasen Stabilität verleihen soll.

Hybrid- statt Naturrasen: Ralf Peterhanwahr zeigt die Hybridmatte, die dem Rasen Stabilität verleihen soll.

„Uns war es nach der Absage des Kunstrasenplatzes wichtig, dass wir Alternativen ins Auge fassen – und das haben wir mit dem Hybridrasen gefunden“, stellte Peterhanwahr das Bauvorhaben vor. Der Fußball-Obmann und sein Vorstandsteam haben bereits ein komplettes Angebot mit Drainage, Beregnungsanlage und Flutlichtmasten vorliegen, welches bei 290.000 Euro liege. Viktoria würde alle Arbeiten in Eigenleistung erbringen, die 290.000 Euro hofft man als Zuschuss von der Stadt zu bekommen. „Der Hauptverein Viktoria Rietberg unterstützt uns und tritt als Bauherr auf. Somit muss nicht offiziell ausgeschrieben werden“, nannte Ralf Peterhanwahr die Vorteile des Eigenbaus.

Dass man aber die hohe dreistellige Summe bei der schlechten Haushaltslage der Stadt Rietberg nicht so einfach herauskitzeln kann, dem ist man sich bewusst. Peterhanwahr: „Aber wenn wir es nicht versuchen, dann hätten wir schon aufgegeben.“ Der Platz sei Baujahr 1959 und somit über 50 Jahre alt und ohne Drainage und Unterbau. Somit sei der Bau eines neuen Geläufs absolut notwendig und das Geld bei 15 Mannschaften, der größten Fußballabteilung in ganz Rietberg, gut investiert. Auch der sportliche Jugendleiter Frank Kirschbaum unterstrich am Mittwochabend die Notwendigkeit. „Wir bewegen 200 junge Menschen und Trainer aber haben katastrophale Rahmenbedingungen. Die Plätze an der Berglage sind eine Zumutung – hier muss schnellstmöglich eine Lösung her, sonst können wir diesen großen Aufwand im Juniorenbereich nicht mehr lange leisten“, so „Kirsche“ auf der Versammlung.

Ralf Peterhanwahr (l). und Reinhard Mainka (r.) gratulieren Andreas Richter und Andreas Münster zur Ehrennadel.

Ralf Peterhanwahr (l). und Reinhard Mainka (r.) gratulieren Andreas Richter und Andreas Münster zur Ehrennadel.

Immerhin konnte Peterhanwahr am Mittwochabend eine ausgeglichen Kassenlage mit einem kleinen Plus ausweisen. „Ohne Veranstaltungen und Sponsoren könnten wir den Laden aber dicht machen“, unterstrich er die Wichtigkeit der Unterstützung aus allen Bereichen. Die finanzielle Lage sei zwar insgesamt ok, rege aber nicht zu Freudensprüngen an. Freudensprünge machten aber Frank Glinski und Frank Dreisewerd (jeweils 25-jährige Mitgliedschaft), sowie die beiden langjährigen Vorstandsmitglieder Andreas Münster und Andreas Richter, die vom Kreisvorsitzenden Reinhard Mainka mit der silbernen Verdienstnadel des FLVW ausgezeichnet wurden. Auch der scheidende Kassierer Antonius Strunz sollte mit der Verdienstnadel ausgezeichnet werden, konnte krankheitsbedingt aber nicht an der Versammlung teilnehmen. Nach 38 Jahren gab Antonius Strunz dennoch sein Amt an seinen Nachfolger Kai Hackenbroich weiter, der ebenso wie der gesamte Vorstand im Amt bestätigt wurden.

Insgesamt schippert die Viktoria weiterhin auf einem guten Gewässer. Sportlich steht die Zweite Mannschaft kurz vor dem Aufstieg in die Kreisliga A und würde damit das vor zwei Jahren gesteckte Ziel erreichen. Und auch die A-Jugend konnte den Meistertitel perfekt machen steht somit am kommenden Samstag im Kreisendspiel. Im Großen und Ganzen könne man sehr positiv auf die Umsetzung der Konzeptansätze blicken. „Momentan herrscht aber auch viel Alltag und wenig Zeit für Visionen. Daher brauchen wir dringend Unterstützer. Ohne weiteres Engagement können wir vor allem die Jugendarbeit in diesem Umfang nicht weiter leisten“, appellierte Ralf Peterhanwahr an die Hilfsbereitschaft im Verein. In der neuen Saison wird man sogar noch zwei weitere Teams im Juniorenbereich melden, sodass damit sogar 14 Junioren- und drei Seniorenteams plus Alten Herren an den Start gehen. Und für diese Menge an Trainings- und Spielstunden benötigt man dringend einen bespielbaren Untergrund – bestenfalls in Form eines Hybridrasenplatzes.

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