Auch wenn das Ergebnis mit 0:15 doch deutlicher ausfiel, als erhofft, konnte die Viktoria stolz sein. Vielleicht nicht zwingend auf das Resultat gegen den Drittliga-Spitzenreiter SC Paderborn. Dafür aber auf die Art und Weise, wie sich der Verein präsentiert hat. Denn die 1438 Zuschauer an picke-packe-vollen Berglage waren mehr als zufrieden.
Klar, gegen diesen Gegner bestehen zu können, war schon weit vor dem Spiel als Utopie abgetan. Wenigstens nicht zweistellig hörte man bei vielen Rietberger Fans im Vorfeld. Und auch die Mannschaft dürfte sich als Ziel gesetzt haben, sich nicht zwingend vom klaren Favoriten abschlachten zu lassen. Das 0:15 dürfte den Viktorianern somit nicht geschmeckt haben – die Atmosphäre umso mehr.
Bereits um 12.30 Uhr – und damit eine Stunde vor der geplanten Eröffnung der Tageskasse – pilgerten die ersten Zuschauer aus Rietberg aber vor allem auch aus Paderborn zur Berglage. Sie alle wollten unbedingt dabei sein, bei diesem für die Viktoria historischen Spiel. Eine Profi-Mannschaft stand nämlich in der 107-jährigen Vereinsgeschichte noch nicht auf dem Rasen an den Teichwiesen.
Dieser Gegner war aber mehr als eine Nummer zu groß. Der auf der Erfolgswelle schwimmende Spitzenreiter der Dritten Liga zeigte vom Anfang an, in welche Richtung dieses Spiel gehen würde. Zwei schnelle Tore innerhalb der ersten acht Minuten ließen auch den letzten Optimisten verstummen. Zu gut, zu schnörkellos, zu stark agierten der SCP.
Sieben Gegentreffer bereits zur Halbzeit, 15 Treffer waren es beim Schlusspfiff. Und auch wenn die Spieler geknickt, Trainer Tim Brinkmann total unzufrieden war, durften sich alle Viktorianer als Sieger fühlen. Zum einen, weil sie bei diesem Spiel dabei sein durften. Und zum anderen, weil die Viktoria sich als würdiger Gastgeber für diese Spiel präsentierte.