In ganz Deutschland genießt das Hallen-Fußballturnier unter dem Namen „Sparkassen-Cup“ für die Jahrgänge U11- und U9-Junioren ein hohes Ansehen. Jugendleiter, Organisator und Vater des Turniers, Helmut Hanhardt hat den Cup Jahr um Jahr verbessert und mit klangvollen Namen einen reizvollen Rahmen geschaffen. Deutschlandweit gehört das Turnier definitiv zu absoluten Spitzenklasse im Jugendfußball.
Die Grundlage für den Erfolg des Sparkassen-Cup in Rietberg ist ein wahrlich eher bedrückendes Ereignis. Im Jahr 1993 brannte die komplette Sporthalle am Schulzentrum bis auf die Grundmauern ab. Zum Glück konnten alle Personen im Gebäude rechtzeitig gerettet werden. Auch die trainierenden Jugendspieler des TuS Viktoria Rietberg blieben wie durch ein Wunder unverletzt.
Es dauerte bis zum Jahre 2004, ehe die neue, heute noch bestehende Sporthalle in seinem Umfang mit großer Tribüne erbaut werden konnte. „Die damalige Halle war für die großen Vereine nicht zumutbar“, so Sparkassen-Cup Erfinder Helmut Hanhardt. Mit der neuen Halle reiften aber die Überlegungen zu einem besonderen Turnier, das es so noch nicht in der Umgebung gegeben hatte.
Es kristallisierte sich heraus, dass auch die Nachwuchs-Teams der Bundesliga-Mannschaften vom „Blitzturnier“ begeistert waren. Auch heute noch findet der Cup am Samstag (U11) und Sonntag (U9) statt, jeweils im Modus „Jeder gegen Jeden“. „So können wir allen Mannschaften sieben Spiele garantieren“, kann Helmut Hanhardt mit diesem Modus auch Mannschaften mit weiterer Anreise begeistern.
Traditionell beginnt der Sparkassen-Cup in Rietberg an beiden Turniertagen jeweils um 12 Uhr, das letzte Spiel findet immer um 17.15 Uhr statt. Das Blitzturnier ist daher auch für den Bundesliga-Nachwuchs eine reizvolle Angelegenheit. „Oftmals müssen wir sogar Anfragen von anderen Vereinen absagen, da das Teilnehmerfeld meist kurz nach dem letzten Turnier wieder voll ist“, braucht sich Hanhardt um die Teilnehmer keine Gedanken machen. Abgerundet wird das Feld immer durch die U11 und U9 von Viktoria Rietberg, die es aber Jahr für Jahr sehr schwer haben, mit den „Großen“ mitzuhalten.
Mit der Einführung der Players-Lounge im Jahre 2011 setzten die Organisatoren einen weiteren Meilenstein. Erstmals wurde eine Räumlichkeit geschaffen, in der die Spieler_innen und Trainer/Betreuer dem Turniertrubel entgehen können. Frisch servierte Nudeln runden die Lounge ab und sorgen so für weitere Begeisterung bei den Vereinen.
Borussia Dortmund, Bayer Leverkusen oder der FC Schalke 04 – die Namen der Teilnehmer lässt Jahr für Jahr ein beeindruckendes Licht über der Sporthalle im Schulzentrum in Rietberg erscheinen. Und der Nachwuchs der Bundesliga-Teams bestätigt diesen Glanz mit großartigen Spielern, tollen Spielen und klasse heraus gespielten Toren. Ok, es sind „nur“ die 8- bis 11-jährigen Pendants von Götze, Reus, Draxler und Co. – aber halt: Da war doch mal was!
Blickt man auf das Teilnehmerfeld der ersten Ausgaben des Sparkassen-Cup, so tauchen eben genau diesen Namen wieder auf.
Mario Götze zum Beispiel war 2003 mit dem Nachwuchs von Borussia Dortmund in Rietberg dabei und wurde sogar zum Spieler des Turniers gewählt. Sein ehemaliger Mannschaftskollege Marco Reus kickte 1997 und 2000 mit dem BVB-Nachwuchs im Schulzentrum.
Und weitere heutige Profis waren schon als Jugendspieler beim Sparkassen-Cup in Rietberg dabei. So spielte Joel Matip zunächst 1999 und 2000 für den VFL Bochum, sowie 2002 für FC Schalke 04 in Rietberg vor – heute schnürt er für den FC Liverpool in England die Schuhe. Ebenfalls schon mal beim Rietberger Hallenturnier dabei: Der Ex-Schalker Julian Draxler (2002 & 2004, heute VFL Wolfsburg) und Leon Goretzka, der 2004 allerdings noch für Bochum kickte. Leroy Sané, heutiger Shootingsstar des FC Schalke, durften wir ebenfalls schon in Rietberg begrüßen.
Der nach heutiger Sicht „wertvollste“ Sparkassen-Cup war die sechste Auflage im Jahr 2000. Mit dabei waren nämlich die bereits genannten Marco Reus, Joel Matip, der heutige Hamburger Pierre-Michel Lasogga und Danny Latza vom FSV Mainz 05 (damals beide S04), sowie für Bayer 04 Leverkusen die heutigen Profis Bastian Oczipka, Stefan Reinartz (heute beide Eintracht Frankfurt) und Kölns Marcel Risse.
Ein Torhüter von Weltformat steht ebenfalls in der Liste der ehemaligen Sparkassen-Cup Teilnehmer: Im Jahre 2001 kickte ein gewisser Marc-André ter Stegen auf dem Feld für den Fohlen-Nachwuchs. Heute gehört er zu den besten Keepern Deutschlands und spielt beim FC Barcelonca. Weltmeister Christoph Kramer von Bayer Leverkusen avanciert zum Stammspieler in der Bundesliga und stand damals schon für den Werkself-Nachwuchs auf der Platte. Und auch der heutige Stammspieler von Ajax Amsterdam, Armin Younes, kickte bereits beim Sparkassen-Cup in Rietberg.
Auch international tummelt sich der ein oder andere, der schon mal seine Visitenkarte in Rietberg abgeben durfte. Im Jahre 1998 wurde Olcay Sahan (u.a. 23 Bundesligaspiele für Kaiserslautern) in Rietberg Vize-Champion mit seinem damaligen Verein Fortuna Düsseldorf. Er spielt momentan für Besiktas Istanbul in der ersten türkischen Liga.
Zur Zeit wirbelt ein früherer Sparkassen-Cup Teilnehmer ebenfalls für Besiktas Istanbul: Gökhan Töre. Nachdem er 2001 beim Sparkassen-Cup das Trikot von Bayer Leverkusen trug, wechselte er 2009 zum FC Chelsea nach London, ehe es ihn 2011 zum Hamburger SV und ein Jahr später zu Rubin Kasan nach Russland zog.